Weblogbuch Sportbootführerschein Binnen II 9.8. bis 23.8.2009

Sonntag

Laser Vago im SBF
Erlebe Segeln, das erste Mal
Schwer bepackt trafen gegen Nachmittag alle von uns ein und wunderten sich, dass die anderen ebenso viel Gepäck mitgebracht hatten; es wird sich in den zwei Wochen zeigen ob es ausreicht.
Waren die tausend Zettel abgegeben und das Zimmer inspiziert, ging es nach dem Abendessen auch schon raus aufs Wasser. Mit einer leichten Brise um die Nase erfuhren wir schon mal etwas über Wende, Pinne, Bug, Heck und die Mitsegler. Wir freuten uns schon auf die kommende Zeit in der wir noch mehr Segeln erleben können. Am Lagerfeuer gab es schon die erste Theorielektion mit ein wenig Geschichte der Seefahrt und einer Besanschot!

Montag

Die Dusche schwankt!
Der Tag startete mit einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse. In einigen kurzen Sätzen bekamen wir dann noch das wichtigste für den Tag gesagt und schon waren wir in den Booten und probierten uns an Wende und Aufschießer.
Die Teamer zeigten uns nach dem Abendessen im Hafenbecken wie man kentern kann und dennoch trocken bleibt. Mutige zuerst, versuchten das ebenso nachzumachen und berichteten dann aber wie warm das Wasser doch eigentlich sei. Es freuten sich aber dennoch alle auf die warme Dusche danach, obwohl einige von uns schwankende Duschen im Zimmer hatten, wie von mehren Zeugen bestätigt wurde. Zu späterer Stunde fanden wir uns im Bootsschuppen ein um bei einem schnell improvisierten Schuh-Teelicht-Lagerfeuer die gelungenen Probe-Kenterungen zu feiern.

Dienstag

Lass „Hopsen“ gehen
Nach Theorie am Morgen und Mittagessen wagten wir uns bei gutem Wind auf das Zwischenahner Meer. Endlich durften wir die Laser ausprobieren! Natürlich testeten die Laser-Crews schon gleich im Hafenbecken das Kentern, was wir ja am Vortag geübt hatten. Draußen auf dem See probierten die Laser das mit dem Kentern und Aufrichten noch ein paar Male und wurden immer schneller. Die Kenterungen gingen aber alle auf das Konto von rosa Elefanten aus dem Schilf zurück, die sich dort versteckten und bei vorbeifahrenden Booten alle nass spritzten.
Da einige Teilnehmer und die Teamer noch nicht müde waren nach dem Segeltag gingen wir am Abend noch etwas „Hopsen“ auf dem Trampolin der Jugendherberge.

Mittwoch

Rodeo, zu Wasser und zu Land
Heute keine neuen Manöver, sonder üben, üben, üben. Auf dem Mobo waren die Teamer ausgerüstet mit Foto und Video, aber alle Teilnehmer versteckten sich hinter Wellenbergen auf dem See.
Laser Vago gekenntert
Dennoch gab es einige mutige Laser-Crews, die direkt neben dem Mobo ihre Segel waschen wollten. Für diese Filmreifen Szenen wurden die Darsteller und Statisten nach einem abschließenden erfolgreichen Aufschießer mit Gummibären belohnt.
Am Abend stand Eisessen auf dem Programm und ein Streifzug über die Zwischenahner Woche. Was bei dem Besuch auf keinen Fall fehlen durfte war das Bullenreiten. Wir stellten uns dem wilden Tier beim Rodeo und stellten fest, das das doch fast genauso wackelt, wie unsere Boote. Nur eines vermissten wir doch sehr, die Ausreitgurte, das Wasser und natürlich der Wind. Positiv war aber, dass man beim Kentern vom Bullen nicht nass wurde.

Donnerstag

Ach, das Wasser fließt ja von alleine wieder raus
Das Manöver des Tages wurde heute mit Harvey bestritten, unsere Standardboje für das „Boje über Bord Manöver“. Von einigen Seglern wurde unsere Boje aber noch mal umgetauft und so musste Harry, Tine oder auch Manuel herhalten zum schwimmen gehen und anschließendem Retten aus den Fluten des Zwischenahner Meers.
Auf Plumps wurde während des Nachmittags immer wieder mal die Pütz ausgepackt um das Boot leer zu Lenzen, bis sich dann irgendwann zeigte: „Ach, das Wasser fließt ja von alleine wieder raus“. Der Getränkewart lief heute zur Bestform auf und servierte nach dem abendlichen Segeln wahlweise heißen Kakao oder Bier an den Steg. Am Lagerfeuer ließen wir den Tag gemütlich ausklingen und verabschiedeten unsere Segelfamilie, die vom letzten Kurs noch ein paar Tage angehängt hatten.

Freitag

Boote der DJH-Segelschule am Steg beim Sonnenuntergang
Karibik pur
Der heutige Tag wurde der Karibik gewidmet. Am Tage ein laues Lüftchen, wobei man sich auf dem Vordeck sonnen und die langsame Fahrt übers Wasser genießen konnte. Damit wir nicht auf die Idee kamen komplett gedanklich in die Südsee abzudriften war ein kleiner Kanal-Tonnenstrich ausgelegt, den wir hochkreutzten.
Nach diesem gemütlichen dahingleiten wurde für den Abend der Bootsschuppen in eine karibische Bar umgebaut. Die Haifischbar musste bestückt, der Raum in das passende Licht getaucht werden und mit der passenden Musik konnte es los gehen. Bei Cocktails klang der Tag dann langsam aus.

Samstag

Bergfest
Gestern fast Flaute, jetzt kam der Wind kräftig zurück. Aber am Morgen gab es erst einmal die Theorie zum Motorboot. Wir stellten fest, ein Motorboot hat zwar, wie ein Segelboot, auch keine Bremse dafür aber einen Rückwärtsgang.
Die Praxis kam direkt danach und klappte schon ganz gut. Dennoch kam das Segeln heute nicht zu kurz, denn der Wind war wieder gut und die Sonne lachte. Wieder legten die Teamer Bojen aus um die herum wir nun Achten fuhren. Unsere Bojen ziehen Tretboote magisch an und schnappen nach ihnen, sodass mindestens ein Boot an den Haken ging. Diese waren aber gut vorbereitet und schnitten sich sofort los.
Da die Hälfte des Kurses vorbei war feierten wir ausgelassen das Bergefest mit Würstchen, Steak und reichlich anderen Leckereien auf dem Grill. Zu später Stunde kamen noch Schokobananen dazu, bewacht durch unseren Leuchtefisch.

Sonntag

Mach mal den Mast höher ich stoß mir noch den Kopf!
Morgens noch einmal konzentriert den Test 1 geschrieben und dann ein freier Tag.
Best of Test 1:
  • Formstabiles Auge (auch Palstek genannt)
  • Naturwind (ist der Wind, der nicht von der Windmaschine aus Dreibergen kommt)
  • Motorboot in Fahrt von rechts nach links bei Nacht und ein Segelboot bei Tag (es könnte auch das Sichtzeichen einer schutzbedürftigen Anlage sein)
Wasser und Jolle
Die Teamer flogen mit den Lasern über den See und die Teilnehmer ruhten sich an Land aus oder machten eine Fahrradtour um den See. In Dreibergen trafen wir uns dann alle wieder zum Pflaumenkuchenessen mit Kaffe und Obst auf der Wiese bei kaiserlichem Wetter.
Für den Abend, es war eine Nachtfahrt zur Zwischenahner Woche geplant, musste noch die korrekte Beleuchtung gebaut werden. Mit Taschenlampe, Eisbechern und vielen weiteren Dingen, die der Bootsschuppen noch so her gab, konnten professionelle weiße Rundumlichter hergestellt werden.
Bei leichter Brise und schwindendem Licht fuhren wir Richtung Kurzentrum wo die Barkasse mit dem Feuerwerk vor Anker lag. Mit Knabberzeug und flüssigem Proviant ausgerüstet schauten wir uns das Feuerwerk an, sowie später den fantastischen Sternenhimmel.
Der Rückweg wurde im Schlepp-Schub-Verband gemeistert. Problematisch waren nur die getrennten Großsegel und Steuerleute, die sich nicht immer auf einen Kurs einigen konnten.

Montag

Es geht auch rückwärts
In der Theorie ging es um Sichtzeichen, also Tonnen, Schilder und sogar Ampeln. Wir bestückten ein Flussbild mit einem Haufen von Tonnen und Schildern; anschließend wurde Bingo gespielt.
Der Nachmittag auf dem Wasser war geprägt von rückwärts fahrenden Schiffen, die die Ammerland zur Verzweiflung gebracht haben. Nicht nur Segelschüler die vorwärts umherschippern, jetzt auch noch rückwärts treibende Boote. Zum Ausklang des Tages spleißten wir ein paar Taue mit Rück- und Augspleiß. Die Anwendungen dafür waren auch schnell geklärt; solch ein Augspleiß in der Wäscheleine beeindruckt die Dame zu Hause auf jeden Fall.

Dienstag

Die Sonne brannte, der Wind machte zwischenzeitlich eine kleine Pause aber die Stimmung auf dem Wasser war super. Entspannt ging es um ein ausgelegtes Regatta Dreieck um nach ein paar BüB am Mobo die Gummibärchen abzuholen zur Belohnung der erfolgreichen Manöver.
Abends tuckerten wir im Hafenbecken umher und übten ein weiteres Mal den Umgang mit dem Mobo.

Mittwoch

Steg der Segelschule
Nachtschwimmen
Test 2 stand an und alle brüteten am Morgen über den Fragen; wie war das noch mit den Lichtern und Ausweichregeln, wie belegt man auf einer Klampe? Die besten Ergebnisse hier kurz zusammengefasst:
  • Belegen an einer Klampe: „diagonale Schläge um die Finger der Klampe“...“Mit diesem rumwickeln“...“in Achten rumwickeln“...
  • rot-rot gestreifte Fahne
  • Patenthalse verhindern durch Baumbremse
  • Boote kentern in der Regel nach Lee, deshalb kann man dem ein bisschen entgegenwirken, wenn man leicht luvgierig ist.
  • bei einer Kenterung soll man sich auf dem Boot in Sicherheit bringen und auf keinen Fall im Wasser bleiben (Mit dem Hintergrund, dass es hier in Bad Zwischenahn sehr gefährliche Welse gibt, die gekenterte Boote lieben)
Beim Luftballonspiel auf dem Wasser mussten die Crews sich am Mobo einen Luftballon abholen, schnell den abgesteckten Parcours abfahren und am Steg den Luftballon mit seemännischen Knoten befestigen. Dabei ging auch mal der Luftballon verloren und musste fachmännisch wieder gerettet werden.
Die Abendgestaltung wurde durch unsere karibische Bar mit Cocktails ergänzt und beim gemeinsamen seglerisch abgewandelten Spiel Jeopardy konnte gut gepunktet werden. In den verschiedenen Themengebieten (Wetter, Sichtzeichen, Ausweichregeln...) eroberten die Teams Punkt für Punkt.
Zu nächtlicher Stunde musste sich der eine oder andere noch ein wenig abkühlen und testete das Zwischenahner Meer im Sternenschein.

Donnerstag

Heißluftofen – Im Föhn
Es sind über 32°C im Schatten und eine gute Brise weht über das Meer, man fühlt sich wie im Heißluftofen. Wer Laser segeln darf ist klar im Vorteil, der Rest versucht im Schatten des Großsegels Schatten zu finden, bei dem stetigen Wind und der Krängung des Bootes nicht immer leicht zu realisieren.
Wellen brechen am Steg der Segelschule
Unter Gennaker flog ein Teamer-Laser vorbei, der Rest düste um das ausgelegte Dreieck und zeigte den kritischen Augen der Teamer die Manöver.
Nach dem Abendessen präsentierte sich Bad Zwischenahn von seiner stürmischen Seite und unter Wolkenbergen kamen kräftige Böen hervor. Die See türmte sich auf, die Gischt flog umher also das passende Wetter zum Wellenbaden.
Ein kulinarisches Highlight konnten wir am Lagerfeuer genießen. Für das anstehende Stockbrot mussten zuerst ein paar Bäume gefällt, der Teig angerührt und das Feuer geschürt werden. Dann konnte das Stockbrot über der Glut knusprig gebacken werden und schmeckte sehr gut.

Freitag

Segelboot Trapezhaken
Die Generalprobe; alle Manöver nochmal fahren, die Knoten können wir schon im Schlaf und alle sind fit für die Prüfung. Die Lasercrews probierten das Trapez aus und standen schnell entspannt auf der Bordwand mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Unser Mobo musste wieder einmal eine Boje retten vor Piraten mit einem Elektroboot, dass ganz ungeniert die arme Boje abschleppte. Auf den Hinweis „Sie haben da eine Boje von uns an ihrem Heck“ kam die Antwort ohne ein Wimpernzucken, „Wissen wir, die können sie gerne wieder haben.“. Dabei hatten die Elektroboot-Piraten unsere Boje schon über den halben See bis fast in deren Heimathafen geschleppt.

Samstag

Prüfungstag
Der Tag begann mit der theoretischen Prüfung nach dem Frühstück bei dem wir endlich unser Wissen unter Beweis stellen konnten. Anschließend ging es aufs Wasser und unter Segel bzw. mit Motor fuhren wir die Manöver den Prüfern vor. Nach ein paar kurzen Fragen was man so benötigt auf einem Motorboot, eine Axt kam als Beispiel häufiger vor zum kontrollierten Trennen der Ankerleine, knoteten wir noch Palstek, Webleinenstek oder Schotstek und waren auch schon wieder fertig. Bei bestem Prüfungswetter mit Sonne pur und leichtem Wind war alles ganz schnell vorbei und jeder wartete kurz vor Mittag auf das Ergebnis, haben alle bestanden, dürfen wir nun mit dem Schein nach Hause gehen?
Segeln im Sonnenuntergang
Nicht nur wir Prüflinge waren erleichtert, auch unsere Teamer freuten sich riesig, alle haben bestanden; nun wurde zur Feier des Tages eine Besanschot angeschrien und die Party begann.

Der Plan für den Nachmittag hieß natürlich segeln und ein Treffen zum abschließenden Pflaumenkuchenessen in Dreibergen. Teamer und Teilnehmer stachen in See um mit Trapez, Genacker und gutem Wind über den See zu fliegen. Kurzzeitig kam eine schwarze Wolke mit viel Wind, die uns nochmal alles abverlangte aber uns zeigte, ja tatsächlich in zwei lustigen und schönen Wochen haben wir segeln gelernt!
Für das Abschlussfest hatten wir den Pizzaofen angeheizt und mit selbst belegten Pizzen bestückt. Ob Hawaii-, Salami- oder Burgerpizza es schmeckte super und bei einem Gläschen Wein dazu genossen wir den Abend und feierten im Bootsschuppen bis tief in die Nacht.

Sonntag

Schon vorbei?
Aller Abschied ist schwer aber dennoch mussten wir uns heute auf den Heimweg machen. Alles wurde wieder in die Koffer, Taschen und Rucksäcke gepackt und dann ging es nach dem Gruppenfoto zum Auto oder Zug zurück in die Heimat. Die zwei Wochen vergingen wie im Fluge, aber wir sind uns sicher das Segeln erleben wollen wir so schnell es geht wieder!


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